Samstag,
7. Mai 2016 (Doppelnacht),
21 Uhr |
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Antonionis
Sicht auf die revolutionäre Studentenbewegung der
späten Sechziger Jahre erntete vor allem in
Amerika herbe Kritik: wirr, antiamerikanisch und
konsumkritisch. Er floppte seinerzeit an den
Kassen, ist heute jedoch ein Kultfilm und
Klassiker. Benannt nach einem Aussichtspunkt über
das Death Valley, sind in Zabriskie Point die
Natur und die Architektur metaphorische
Gegenspieler. Die intensiven phantastischen Bilder
sind stärker als die Dialoge und Inhalte. Ein sich
zufällig treffendes Pärchen führt uns in die
Love-and-Peace-Zeit mit Sit-in und Love-in. Doch
dramatische Situationen zeigen eine wankende
Gesellschaft am Scheidepunkt.
Ursprünglich sollte gegen Ende ein Flugzeug „Fuck
you America“ in den Himmel schreiben. Doch "dank"
der amerikanischen Zensur geriet der stattdessen
gedrehte Schluss weitaus bombastischer und ist nun
weltberühmt. Mit von Pink Floyd speziell für diese
Szene eingespielter Musik und weiteren Perlen der
Zeit sticht der Soundtrack heraus und
unterstreicht das Porträt der Hippiebewegung mit
deutlichem Verweis auf die Entwicklung, die nicht
mehr gewaltfrei verlief.
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Zabriskie
Point
USA 1970, 106 Min., FSK: ab 16 J.
Regie: Michelangelo Antonioni
Kamera: Alfio Contini
Musik: Jerry Garcia Pink Floyd
Darsteller: Daria Halprin, Mark Frechette, u.a.
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